Mittwoch, 30. September 2009

Rentennachzahlung voll steuerpflichtig

"Zahlreichen Rentnern in Deutschland droht eine höhere Steuerlast. Denn allen Ruheständlern, denen im Zuge des Renten-Skandals um tausende falsch ausgestellte Rentenbescheide Nachzahlungen zustehen, müssen diese mit einem höheren Satz versteuern. Schuld ist die gestiegene Rentenbesteuerung, die seit dem Jahr 2005 greift. Deshalb müssen Rentner die Nachzahlungen nach dem aktuellen Satz versteuern, wie der Mitteldeutsche Rundfunk in seiner Sendung "Umschau" berichtet." (Quelle: Erschienen am 29. September 2009 | cs | t-online, Foto: imago)

Das kann doch wohl nicht wahr sein. So kann man die Staatskasse auch aufbessern. Zuerst werden Renten falsch berechnet - dummerweise anscheinend nur zu Lasten der Rentner - dann wartet man ein paar Jahre, bis statt der damals zu versteuernde Anteil von 19 % auf mittlerweile 50 % angestiegen ist und zahlt dann "großzügig" die den Rentnern zustehende Rente nach. Nun allerdings müssen bereits 50 % der Rente besteuert werden. So ein Pech aber auch!

So hat der Staat dann doppelt verdient: erst an dem zinslosen "Zwangsdarlehen", von den Rentnern unfreiwillig gewährt und nun auch noch an dem höheren Steuereinkommen.

Wenn es für die Betroffenen nicht so traurig wäre, ließe sich über solche Possen gar trefflich lachen!

Dienstag, 29. September 2009

Gewerkschaften, Sozialverbände und Kirchen befürchten weiteren Sozialabbau - bzw. warnen davor!

Rechen- und Gedankenspiele nach der Wahl

Nun gerate ich doch sehr angestrengt ins Grübeln. Gewerkschaften, Sozialverbände und die großen Kirchen betrachten sich traditionell als Anwälte der Armen, Alten, Kranken und anderen Benachteiligten.

So weit so gut.

In der BRD gibt es zur Zeit etwas mehr als 20 Millionen Rentner. Dazu kommen die ca. 5 Millionen Menschen ohne Arbeit. Dazu kommen noch einige Millionen von Arbeitnehmern, die zu den schlecht bezahlten Arbeitskräften gehören.

An der Wahl teilgenommen haben knapp 44 Millionen Bürgerinnen und Bürger!

Also haben von den über 25 Millionen schlechter gestellten Bürgerinnen und Bürger viele von ihrem Wahlrecht nicht Gebrauch gemacht, oder aber sie haben die neue politische Mehrheit mit geschaffen.

Ich weiß nicht, was ich schlimmer fände ...

Was haben Lidl und die FDP gemeinsam?


Die Farben oder auch die Werbeagentur?


Diese Schilderkombination entdeckte ich in der Kasseler Nordstadt.

Ich erzählte einigen Leuten von der Entdeckung - und erntete zwar viele Lacher - aber niemand wollte mir glauben.
Also fuhr ich am nächsten Tag mit meiner Kamera "bewaffnet" zur "Beweissicherung" noch einmal dorthin.

Ich finde, dieses Foto ist eine hervorragende Grundlage für ein Brainstorming - oder?

Montag, 28. September 2009

Bundestagswahl 2009 - Wahlergebnisse einmal anders betrachtet

Wählerauftrag versus Bürgerwille

Die Bundestagswahl ist vorbei, einige Tage wird die Zahl der Nichtwähler noch eine Rolle spielen, danach geht es - wie bisher immer - weiter so, oder wie es Oliver Kahn sagen würde: "Weiter, immer weiter."

Sehen wir uns das vorläufige amtliche Endergebnis einmal an:



in Prozent
Wähler 43997633 100,00



ungültige 640091 1,45
gültige Stimmen 43357542



SPD 9988843 23,04
CDU 11824794 27,27
FDP 6313023 14,56
DIE LINKE 5153884 11,89
GRÜNE 4641197 10,70
CSU 2830210 6,53
Andere 2605591 6,01

Wahlbeteiligung 70,8 Prozent, also 6,8 Prozent weniger als 2005. CDU/CSU und FDP haben mit aufgerundeten 48,4 Prozent eine klare Mehrheit und Frau Merkel will "Kanzlerin aller Deutschen" sein.

Aller Deutschen? Nehmen wir doch einmal "alle Deutschen" (zumindest die Wahlberechtigten) in den Blick:



in Prozent
Wahlberechtigte 62132442 100,00



ungültige 640091 1,03
NICHTWÄHLER 18134809 29,19
SPD 9988843 16,08
CDU 11824794 19,03
FDP 6313023 10,16
DIE LINKE 5153884 8,29
GRÜNE 4641197 7,47
CSU 2830210 4,56
Andere 2605591 4,19


Die vorher "stärkste Partei" CDU/CSU hat demnach nur noch 23,6 Prozent von den wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger erhalten. Die "stärkste Kraft" im Land sind die Nichtwähler mit 29,2 Prozent.

Die Koalition von CDU/CSU und FDP kommt gerade mal auf 33,8 Prozent. Ist das wirklich der viel zitierte Bürgerwille? Es ist mit Sicherheit der Wählerauftrag. Aber was passiert eigentlich, wenn die Wahlbeteiligung weiter sinkt? Wenn sich vielleicht einmal weniger als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger an der Wahl beteiligen?

Mittwoch, 23. September 2009

Rente reicht nicht mehr -

Immer mehr Menschen in Kassel sind im Alter auf Sozialhilfe angewiesen.

So lautete der Aufmacher am Dienstag, 22. September auf Seite 1 der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen (HNA). Demnach ist laut Auskunft des Sozialamtes der Stadt Kassel die Zahl der Grundsicherungsempfänger in Kassel von 2006 bis Ende 2008 von 3177 auf 3471 gewachsen, das ist eine Steigerung von über 9 %.
Das durchschnittliche monatliche Rentenniveau liegt in Kassel derzeit bei 813 €.
Übrigens kein Problem nur von Kassel, die Durchschnittsrente liegt in Braunschweig bei 869 €, in Chemnitz bei 975 € und in Darmstadt bei 859 €. (Quelle: con_sens, DRV-Bund).
Laut Sozialamt wird sich das Problem in Zukunft weiter verschärfen: Wer lange Arbeitslosengeld II bezieht, erwirbt nur geringe Rentenansprüche. Und die Zahl der Mini-, 1 €- und anderer Jobs, deren Bezahlungen nicht zur Deckung des Lebensunterhaltes reichen, steigen.
Eine ausreichende Altersvorsorge ist damit jedenfalls nicht möglich.