Montag, 19. März 2012

Zahlenspiele

Es passierte gestern Abend. Ich schaute mir mal wieder die statistischen Daten zu meiner Homepage an und traute meinen Augen nicht: 1.000.269 Besucher.

Eingerichtet hatte ich die Seite unter mariowiegel.de im Herbst 2005 als ich beschloss für einen Sitz in der Gemeindevertretung der Stadt zu kandidieren, in der ich wohne. Mit Hilfe der Homepage wollte ich meinen Bekanntheitsgrad steigern und mein Schwerpunktthema für die Kommunalpolitik vorstellen.

In den sechs Monaten bis zur Wahl ergänzte ich meine Vorstellung um einige Hintergrundinformationen rund um den demografischen Wandel.
In die Gemeindevertretung wurde ich zwar nicht gewählt - aber zu meiner Homepage (die den Zusatz "Älterwerden dürfen" bekam) erhielt ich viele Reaktionen. So kam es, dass ich die Homepage nicht wie ursprünglich vorgesehen nach der Wahl wieder auflöste sondern weiter ausbaute.

Nun besteht sie seit etwas 6,5 Jahren, also etwa 78 Monate und wurde 1.000.269 mal besucht.

1.000.269 Besucher bedeuten durchschnittlich

etwa 153.887 Besucher pro Jahr
etwa 12.824 Besucher pro Monat
etwa 2.959 Besucher pro Woche
etwa 423 Besucher pro Tag

Im Vergleich dazu ist die durchschnittliche Besucherzahl dieses Blogs mit etwas 29 Besuchern pro Tag recht übersichtlich.....

Freitag, 2. März 2012

Rente oder Ehrensold? oder Ehre wem Ehre gebührt!

Wenn ich im Dezember 2015 aus der Erwerbstätigkeit, dem Berufsleben ausscheide, dann habe ich nach einer Lehre und einer Fachschulausbildung 45 Jahre und 2 Monate meines Lebens gearbeitet, davon 44 Jahre bei der Ev. Kirche (quasi im öffentlichen Dienst). Während dieser Zeit habe ich einen Anspruch bei der gesetzlichen Rentenversicherung von voraussichtlich 1.686,96 € erworben. Auf ein Jahr gerechnet ergibt das die Summe von voraussichtlich 20.243,52 Euro. Wenn ich mir während dieser Zeit etwas hätte zu Schulden kommen lassen - wie z. B. Bestechlichkeit oder Vorteilsannahme - wäre ich wohl entlassen worden. Aus solchen Gründen aus dem öffentlichen Dienst entlassen zu werden bedeutet wohl in den meisten Fällen ein Ende der Karriere.

Wenn Herr Wulff mit 53 Jahren, nach nur 20,5 Monaten Dienstzeit aus dem Amt des Bundespräsidenten ausscheidet, weil ein überwiegend selbst verschuldeter Vertrauensverlust bei der Bevölkerung ihm ein Verbleiben im Amt nicht ratsam erschien, dann soll er einen Anspruch auf einen EHRENSOLD von 199.000 Euro jährlich haben? Zuzüglich Dienstwagen mit Fahrer? Zuzüglich Büro und Mitarbeiter(n?)?

Ich fasse es nicht..........

Herr Wulff ist doch nicht zurückgetreten weil er politisch quer lag oder aus politischen Gründen nicht mehrheitsfähig gewesen ist.

Bei einem "gewöhnlichen" Mitarbeiter im öffentlichen Dienst hätte sein Verhalten wahrscheinlich zu einer verhaltensbedingten Kündigung geführt. Nun kann man einem Bundespräsidenten nicht einfach eine Kündigung schicken - im juristischen Sinne.

Aber was anderes als eine Kündigung ist es denn, wenn die Mehrheit eines Volkes seinem Präsidenten nicht mehr vertraut. Wenn sie seinen Aussagen keinen Glauben mehr schenkt. Wenn sie sich seinen Rücktritt wünscht.

All das ist doch weder inhaltlich noch begrifflich mit dem EHRENSOLD vereinbar.

Wenn ich dann noch lese und höre, dass die Verwaltung die über die Gewährung des Ehrensoldes zu befinden hat mit engen und vertrauten Wegbegleitern und Mitarbeitern von Herrn Wulff (schon aus seiner Zeit in Hannover) besetzt ist, dann steigt Wut in mir hoch.
Noch bevor die Vorwürfe, die zu dem Vertrauensverlust und damit zu seinem Rücktritt geführt haben, von der zuständigen Staatsanwaltschaft geprüft werden konnten, wurde schon in heftiger Eile die Rechtmäßigkeit des EHRENSOLDES bestätigt.

Rente oder Ehrensold? - Ich habe bisher keinem Bundespräsidenten seinen Ehrensold geneidet. Selbst die Höhe - immerhin eine Lex Adenauer - und die zusätzlichen Geldwerten Vorteile haben lediglich ein nachdenkliches Kopfschütteln bei mir bewirkt, sie alle wurden für ihre Verdienste geehrt.

Welche Verdienste hat Herr Wulff sich erworben? Reichen die bisher schon sicheren Altersversorgungen aus seinem Wirken in Niedersachsen nicht aus?

Auch ohne EHRENSOLD hat doch die Familie Wulff - im Gegensatz zu vielen Rentnern - den Sturz in die Altersarmut kaum zu befürchten.

Lieber eine ehrliche Rente als einen EHRENSOLD der so gewährt gute Chancen hat als Un-Wort des Jahres in die Geschichte einzugehen.

Für mich ein weiterer Fall für die Justiz.