Mittwoch, 27. Februar 2013

Fachkräftemangel in der Altenpflege - und was den Regierenden dazu einfällt

"Der Bundestag" (wer eigentlich genau? mit wessen Stimmen? vielleicht auch wieder von 30 anwesenden Abgeordneten wie beim Meldegesetz im letzten Jahr?)  hat ein Gesetz "einstimmig"  verabschiedet. Nun ja, eigentlich nichts Besonderes, oder doch?

Das Gesetz mit dem etwas sperrigen Namen "Gesetz zur Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung in der Altenpflege" wird erst richtig interessant, wenn man sich die Zielsetzung etwas genauer anschaut:
Das Gesetz soll dem Fachkräftemangel in der Altenpflege entgegenwirken, es sieht unter anderem vor, die Ausbildungszeit von Bewerbern mit "entsprechenden Vorkenntnissen" um ein Drittel auf zwei Jahre zu verkürzen.

Aha, die bisherige Ausbildungszeit war offenbar zu lang für die Vermittlung der notwendigen Inhalte.

Aber halt! Die berufliche Aus- und Weiterbildung soll doch gestärkt werden, so jedenfalls der Titel des Gesetzes. Also "weniger ist mehr?"
Wir haben also einen Fachkräftemangel weil die Ausbildungszeit zu lang ist???

Bayerns Sozialministerin scheint es so zu sehen: "Das steigert die Attraktivität des Berufs und ist ein Zeichen der Anerkennung für Pflegende, die sich bereits über Jahre hinweg für unsere älteren Mitbürger eingesetzt haben." Soweit also Frau Ministerin Christine Haderthauer (CSU).

Ich ahnungsloser Mensch hatte doch tatsächlich die Ursachen für die  fehlende Attraktivität des Berufs in schlechter Bezahlung und schlechten Arbeitsbedingungen gesucht. Wie konnte ich nur.

Und ich hatte den vorliegenden Untersuchungen und Berichten geglaubt, die die häufige Überforderung von pflegenden Angehörigen bis hin zu häuslicher Gewalt zum Inhalt hatten.

So ein Blödsinn, diese erfahrenen und "bewährten" Menschen werden (nach verkürzter Ausbildung) den Pflegenotstand in unserem Lande mildern.

Die Parole lautet also: Schleckerfrauen in die Kindertagesstätten, pflegende Angehörige in die Alten- und Pflegeheime und das dadurch gesparte Geld - wie gehabt - den Bankern und anderen Finanzjongleuren.

Ist doch alternativlos - oder?

Montag, 25. Februar 2013

Web-Provider macht Geschäft mit meinem Namen

Seit einigen Jahren habe ich meine Homepage bei einem namhaften deutschen Web-Provider mit zwei Adressen: mariowiegel.de und mariowiegel.info.
Es gab nie Probleme - bis zum Dezember letzten Jahres. Plötzlich war meine Homepage oft stundenlang gar nicht zu erreichen oder der Aufbau dauerte unglaublich lange. Alle meine Anrufe wurden freundlich entgegen genommen, aber geändert hat sich nichts.
Die jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickelten die wildesten Theorien woran es liegen könnte und gaben die Anfrage in schöner Regelmäßigkeit an "die Technik" weiter.
Meine Homepage war weiterhin oft mehrere Tage hintereinander in der Zeit von ca. 4 Uhr bis oft 13 Uhr nicht zu erreichen.
Völlig genervt stimmte ich dann einem Tarifwechsel zu (wobei mir dieser bei angeblichen "Technischen Problemen überhaupt nicht einleuchten wollte), womit der Ärger erst richtig los ging: die Adresse mariowiegel.info war im neuen Tarif nicht mehr kostenlos enthalten (was mir niemand gesagt hatte!!!) sondern sollte zusätzlich bezahlt werden.
Dieser Tariferweiterung mit zusätzlichen Kosten stimmte ich nicht zu und versuchte ca. 2 Stunden später diese Adresse bei einem anderen Anbieter anzumelden.
Das ging nicht, weil meine Anschrift mariowiegel.info bereits an eine Firma in der Schweiz verkauft war.
Diese Firma handelt mit Internet-Adressen und hat mir auf Anfrage den Rückkauf mit einem Mindestgebot von 60 € angeboten. Unter mariowiegel.info werden derzeit etliche Werbungen vermarktet, die Firma hat die Seite bis zum Verkauf "vermietet".
Es ist mir völlig unerklärlich, wie so etwas überhaupt möglich ist.




Dienstag, 12. Februar 2013

Gedanken zum Phänomen Zeit - Teil II - Perspektivwechsel

Als ich im Sommer letzten Jahres den ersten Beitrag zu diesem Thema verfasste, zählte ich noch zum erwerbstätigen Teil der Bevölkerung. Seit November 2012 genieße ich die Freistellungsphase der Altersteilzeit und erlebe "Zeit" nunmehr aus einer anderen Perspektive.
Seit November 2012 - dem Monat meiner Verabschiedung aus dem Erwerbsleben und dem Abschied von meiner hochbetagten Hundedame - erlebe ich Zeit nach rund 45 Berufsjahren aus einer völlig neuen Sicht.
Ich habe natürlich keine einzige Sekunde Zeit dazu gewonnen - aber ich habe durch den Wegfall der Arbeitszeit pro Tag etliche Stunden mehr zu meiner freien Verfügung. Und das macht sich bemerkbar:
Zum Beispiel beim Einkauf, früher war selten mehr in meinem Einkaufswagen als auf dem Zettel vermerkt war, heute sieht der Wagen anders aus. Ich nehme mir mehr Zeit und siehe da, der Inhalt des Einkaufwagens verändert sich, sowohl quantitativ als auch qualitativ.

Zum Beispiel beim Telefonieren, im Gegensatz zu früher führe ich mehr Telefonate von längerer Dauer.

Zum Beispiel bei den täglichen Hundespaziergängen, für die ich mir mehr Zeit nehme und die ich zum Teil auch viel bewusster erlebe. Und zwar nicht nur meinen eigenen Hund und die Natur. Ich kenne mittlerweile auch die Namen vieler Hunde und lerne zunehmend ihre Besitzer kennen.

Letztere - von mir in den vergangenen Jahren meist nur wenig beachtet - sind immer wieder mal für überraschende Bemerkungen gut. "Na, jetzt im Ruhestand sieht man Sie ja auch mal in ruhiger Gangart." Oder: "Was macht Ihre Rippenprellung?" Auch über den Tod meiner Hündin und die kleineren und größeren Probleme mit dem "neuen" Hund sind viele Menschen überraschend gut informiert. Und - manche von ihnen entpuppen sich als "Nachbarn" (nicht direkt, die kenne ich schon!) im näheren Wohnumfeld.

Fazit:
- Ich nutze die "gewonnene"Zeit zunehmend für soziale Kontakte.
- Ich mache - abgesehen von meinem wiederbelebten Hobby der Fotografie - zur Zeit wenig Neues.
- Aber ich nehme mir für viele Dinge im Alltag mehr Zeit und erledige sie bewusster.

Ach ja, das Zitat von Horaz hat für mich an Bedeutung und Wichtigkeit nichts verloren.......